Musiktherapeut/in freie Ausbildungsplätze für den Lehrgang 2017–2021imageimageimageimageimageimageimageimageimageimageimageimage

Pilotprojekt Weiterbildung

Körper-, Leib-, Bewegungs-Musik-Partitur und ihre Anwendung in der klinischen Musiktherapie

5 zweitägige Module (jeweils Fr/Sa), Start 11./12.04.2025

Die Körper-, Leib-, Bewegungs-Musik-Partitur (KLBMP) dient der Beobachtung und Analyse des körperlichen und bewegungsmässigen Verhaltens, des Singens, Spielens und Sprechens sowie des musikalischen Ausdrucks in der musiktherapeutischen Behandlung.

Das Ziel des Pilotprojektes ist es, eine Gruppe von bis zu 12 Musiktherapeutinnen und Musiktherapeuten in der Anwendung der Körper/Leib/Bewegungs-Musik-Partitur weiterzubilden, um phänomenologische und hermeneutische Diagnostik im Bereich Körper/Leib, Bewegung und Musik durchzuführen. Dies dient der Dokumentation und Forschung zur Validierung der KLBMP für verschiedene Patienten- und Patientinnen- Gruppen. Zudem wird ein Katalog von Interventionen entwickelt, der die Verknüpfung von therapeutischen Massnahmen und Diagnostik ermöglicht. Jede Teilnehmende und jeder Teilnehmende kann aktiv dazu beitragen. Die Weiterbildung ist als Integration von Theorie, Praxis und Selbsterfahrung konzipiert.

 

An wen richtet sich diese Weiterbildung?

Die Weiterbildung richtet sich an klinisch oder/und in eigener Praxis tätige Absolventinnen und Absolventen eines musiktherapeutischen Studiums oder einer vergleichbaren anerkannten Ausbildung. Idealerweise sollten die Teilnehmenden bereits mit ICD-11 und DSM-5 vertraut sein und Patientinnen (Kinder, Jugendliche und Erwachsene) behandeln, die nach diesen diagnostischen Klassifikationen betreut werden.

Was vermittelt die Weiterbildung?

Die Weiterbildung vermittelt theoretisches und praktisches Wissen vor dem Hintergrund der Integrativen Therapie (IT) und ihrer Methode der Integrativ-intermedialen Musiktherapie (IIMT). Grundlegend ist hier der Begriff des «Informierten Leibes» – das Basiskonzept der Integrativen Therapie und ihrer Methoden. Das Konzept des «Informierten Leibes» verbindet neurobiologische, entwicklungspsychologische und leibphilosophische Perspektiven.
Im leibbezogenen Ansatz der Integrativen Therapie wird zwischen den Begriffen «Körper» und «Leib» differenziert, um den objektiven Körper vom subjektiv empfundenen Körper zu unterscheiden. Der Körper ist die materielle Grundlage aller psychischen und geistigen Lebens- und Lernprozesse, die somatische Basis des Menschen, der biologische Organismus. Der Leib ist der Körper, der vom Bewusstsein seines Seins durchdrungen ist, der sich selbst spürt, erfühlt und erdenkt, der sich selbst wahrnimmt und sich dieser Selbstwahrnehmung bewusst wird.

Das Ziel von «KLBMP»

Der Leib ist die Grundlage der Persönlichkeit. Daher setzt die Förderung der expressiven musikalischen Kompetenz und Performanz bei der Stärkung der körperlichen Fähigkeiten an, wie der sinnlichen Wahrnehmung, dem bewussten Fühlen und dem Erlernen sowie Speichern von Empfindungen und wahrgenommenen Gefühlen. Der Leib repräsentiert die Person in ihrer psycho-physischen Gesamtheit. Musik kann nur ganzheitlich auf den Menschen wirken, wenn sie mit «Leib und Seele» erlebt und gespielt wird. Musik als vielleicht «geistigste» aller Kunstformen ist der lebendige Ausdruck von Gefühlen und Verhalten und bedarf einer starken körperlichen Verankerung, um der Selbstwahrnehmung, Selbstregulation und Selbstaktualisierung dienen zu können. Dadurch kann sie den Menschen seelisch-körperlich und geistig flexibler machen und ihn von einschränkenden Haltungen und Einstellungen befreien.

Strukturierung der KLBMP-Weiterbildung

Die Körper-, Leib-, Bewegungs-Musik-Partitur besteht aus drei Teilen: den Körper-, Leib-, Bewegungsteilen, den Sing-, Spiel- und Sprecharten-Teilen sowie den Musikteilen. Der Körper-, Leib-, Bewegungsteil ist in zwei Abschnitte unterteilt.

Die Weiterbildung umfasst 5 Module, die jeweils Selbsterfahrung, Theorievermittlung und Praxistransfer beinhalten:

1. Modul: Körper-, Leib-, Bewegungsteil

Hier werden die Grundlagen des ersten Teils des Körper/Leib/Bewegungs-Teils vermittelt. Es werden körperliche und bewegungsmässige Aspekte wie Körperposition, Raum, Körperstruktur, Spannung, Energie, Intensität und Kraft, Artikulation, Zeit, Richtungen und Ebenen fokussiert.

2. Modul: Körper-, Leib-, Bewegungsteil

Das zweite Modul konzentriert sich auf den zweiten Teil des Körper/Leib/Bewegungs-Teils: den Augenausdruck, das Blick­verhalten und die Atmung. Darüber hinaus werden körperlich-leibliche Beobachtungs­merkmale aus dem ersten Teil der KLBMP, die Aspekte der zwischen­menschlichen Beziehung beschreiben und sich körperlich-leiblich manifestieren, wie Formen, Bewegungs­modulation, Formen des Körper­kontakts, Berührungsfunktion sowie körperliche Nähe und Distanz, erfahrbar gemacht.

3. Modul: Sing-, Spiel- und Sprecharten-Teil

Der Sing-, Spiel- und Sprecharten-Teil ist der zweite Teil der Körper-, Leib-, Bewegungs-, Musik-Partitur. Hier werden vokale und instrumentale Ausdrucksformen beobachtet und beschrieben, Musik­instrumente klassifiziert, die Arten des Spielens von Musik­instrumenten sowie der menschliche Körper als Musik­instrument und die Sing- und Sprecharten in den Fokus genommen. Folgende 4 Merkmale werden spezifiziert: Sing- und Sprecharten, Klang­gesten und musikalische Gesten, Spielarten und Auswahl von Musik­instrumenten.

4. Modul: Musikteil

Der Musik-Teil ist der dritte Teil der KLBMP und beschäftigt sich mit der Beschreibung improvisierter vokaler und/oder instrumentaler Musik in der musiktherapeutischen Behandlung. Es werden folgende Beobachtungsmerkmale spezifiziert: Rhythmus, Metrum und Takt, Melodie, Klang, Dynamik, Tempo und Agogik, Artikulation und Phrasierung, Tonalität und Harmonie sowie Form. Diese Musik-Elemente werden erfahrbar gemacht und als therapeutische Mittel eingesetzt.

5. Modul: Vorstellung der Ergebnisse aus der eigenen Arbeit und Zertifizierung.

In diesem abschliessenden Modul des Pilotprojekts/der Weiterbildung werden die Ergebnisse der Anwendung des KLBMP-Systems in der eigenen musikt­herapeutischen Praxis vorgestellt und diskutiert. Ein aktiver Beitrag in Form einer Prozess­vorstellung aus der praktischen musik­therapeutischen Arbeit, die die Beschreibung und Analyse des Anfangs (initiale Diagnostik), des Verlaufs (prozessuale Diagnostik) und des Abschlusses (Abschlussdiagnostik) beinhaltet, ist Voraussetzung für die Zertifizierung in der Anwendung der Körper/Leib/Bewegungs-Musik-Partitur in der klinischen musik­therapeutischen Arbeit.

Die Weiterbildung besteht aus 5 Modulen mit jeweils 16 Unterrichtsstunden zu je 45 Minuten, die immer freitags und samstags um 9.00 Uhr beginnen und am Samstag um 18.30 Uhr enden.

Weiterbildungsort, Termine und Kosten

Ort
Kirchgemeindehaus der Reformierten Kirche Baden
Bullingerstube
Oelrainstrasse 21
5400 Baden

Termine
Freitag, 11. und Samstag, 12. April 2025
Freitag, 23. und Samstag, 24. Mai 2025
Freitag, 27. und Samstag, 28. Juni 2025
Freitag, 25. und Samstag, 26. Juli 2025
Freitag, 19. und Samstag, 20. September 2025

Kosten
CHF 425.00 pro Wochenend-Seminar, insgesamt CHF 2'125.—

Im Preis der Weiterbildung ist das Lehr- und Arbeitsbuch von Skrzypek, H. (2019) «Körper, Bewegung und Musik als Partitur für künstlerische Therapien. Ein Lehr- und Arbeitsbuch» enthalten.

Dozentin

Dr. phil. Hanna Skrzypek ist eine Integrative Therapeutin (FPI/EAG), Integrative Leib- und Bewegungspsychotherapeutin (FPI/EAG), Diplom-Musiktherapeutin, -Musikpädagogin, und -Musikerin.

Ihre besondere Interessen liegen in der Erforschung der Genealogie des Körpers/Leibes in der Musiktherapie, der Bedeutung des «informierten Leibes» in der Psychotherapie und der Integrativen Leibmusik­therapeutischen Diagnostik in der Musiktherapie. Für die diagnostischen Ziele in der Integrativen Therapie und ihren Methoden entwickelte und evaluierte sie ein System – die Körper Leib Bewegungs-Musik-Partitur.

Nach einer 17-jährigen Tätigkeit als Musiktherapeutin in einer akutpsychiatrischen Klinik und in eigener Praxis in Österreich und einer 3-jährigen Tätigkeit als Leib- und Bewegungstherapeutin in einer akut­psycho­somatischen Klinik in Deutschland widmet sie sich der Lehrtätigkeit an der Europäischen Akademie für bio-psycho-soziale Gesundheit, Kreativitäts­förderung und Naturtherapien in Hückeswagen in Deutschland. Internationale Vorträge, Seminare, fachliche Publikationen gehören zu ihrem Berufsleben/Berufung dazu.

 

Anmeldung

Anmeldeschluss ist der 31.01.2025

Ihre Daten werden in jedem Fall vertraulich behandelt und nur im Rahmen des FMWS verwendet. Die Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Nach der erfolgten Anmeldung werden Sie über den weiteren Ablauf informiert. Für Fragen stehe ich Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung.

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